»Fritz Lang: Die Comic-Biografie« von Arnaud Delalande & Éric Liberge

 

Fritz Lang hat mit seinen Filmen die Filmwelt verändert. In ihrer Comic-Biografie über den berühmten Filmregisseur und Drehbuchautor fokussieren sich Arnaud Delalande und Éric Liberge vor allem auf den Lebensabschnitt, den Fritz Lang in Deutschland verbrachte, bis er anschließend in den 1930ern in die USA übersiedelte.

Der Comic

Der Aufbau des Comics hat mir sehr gefallen. Dies liegt vor allem an dem Anfang des Comics, der uns zu einem späteren Zeitpunkt wieder begegnen wird und eine Art Cut darstellt. Man könnte sagen, dass der Comic aus zwei Teilen besteht, die von diesem Cut (25.09.1920) getrennt werden. Ein Teil des Comics schildert uns die Geschehnisse vor dem 25.09.1920, der andere Teil setzt sie fort und dauert bis in das Jahr 1934.

Der Comic deckt also die Jahre ab, die zwischen 1912 und 1934 liegen. Obwohl es sich dabei nur um einen Lebensabschnitt von Fritz Lang handelt, erfahren wir dennoch viel über ihn. Wir sehen zum Beispiel, wie er die Entscheidung trifft, einen anderen beruflichen Weg einzuschlagen, als den, den sein Vater für ihr eigentlich geplant hat. Wir kriegen sowohl Langs erste Schritte in der Filmbranche, als auch seine Erfolge mit. Außerdem spielen seine Ehen mit Schauspielerin Elisabeth Rosenthal und Drehbuchautorin Thea von Harbou ebenfalls eine große Rolle.

In dem Comic geht es aber nicht nur um Fritz Lang. Die politische Lage und alles, was damit zu dieser Zeit einherging, steht ebenfalls im Mittelpunkt des Comics und ist sehr mit Langs Leben verflochten. Darüber hinaus begegnen uns die berühmten Filmregisseure Joe May, Alfred Hitchcock und Sergei Eisenstein. Und was wäre ein Comic über Fritz Lang, wenn darin nicht einige seiner Filme erwähnt werden? Das wäre natürlich enttäuschend und zum Glück begeht der vorliegende Comic diesen Fehler nicht und es kommen folgende Filme von Fritz Lang vor: Hilde Warren und der Tod (1917), Halbblut (1919), Die Spinnen (1919), Das wandernde Bild (1920), Der müde Tod (1921), Dr. Mabuse (1922), Die Nibelungen (1924), Metropolis (1927), Frau im Mond (1929) und M (1931).

Darstellung von Fritz Lang im Comic

Meiner Meinung nach übermittelt der Comic ein umfassendes und objektives Bild von Fritz Lang (*05.12.1890; †02.08.1976). Trotz allen Widerständen hat Lang alles daran gesetzt, das tun zu können, was er wollte. Man merkt, dass er für den Film gelebt hat. Dies hatte sowohl gute als auch nicht so gute Seiten, denn das führte dazu, dass Lang zwar alles möglichst perfekt haben wollte, aber es bedeutete auch, dass alle Beteiligten auch mitmachen mussten. Was manchmal negative Auswirkungen haben konnte. Dass Lang nicht der perfekte Ehemann war, wird ebenfalls nicht verschwiegen. Der Comic zeigt uns aber auch eine melancholische Seite von Lang. Es wird immer wieder deutlich, dass der Filmregisseur seine Geburtsstadt Wien sehr vermisst hat.

© Knesebeck Verlag
Artwork

Das Artwork ist einfach großartig! Anders kann ich es nicht beschreiben, da ich sehr begeistert davon bin. Mit Farbe wird zwar sehr sparsam umgegangen, aber das passt auch zu der Zeit, in der der Comic spielt. Besonders gefallen haben mir die Panels, in denen Erinnerungen und Vorstellungen visualisiert werden (Beispiele: Seite 9 und 13). Die Splash-Seiten sind ebenfalls ein Highlight.

Fazit

Ich empfehle »Fritz Lang: Die Comic-Biografie« von Arnaud Delalande und Éric Liberge allen, da ich sie einfach toll finde! Besonders geeignet ist der Comic für aber alle, die sich für Fritz Lang, Comic-Biografien oder Filmgeschichte interessieren.

 

 

 

Bibliografie
Titel: Fritz Lang: Die Comic-Biografie
Autoren: Arnaud Delalande, Éric Liberge
Übersetzung: Anja Kootz
Verlag: Knesebeck
ISBN: 978-3-95728-700-7
Seiten: 112

Werbung | Rezensionsexemplar

 

 

 

Meine Rezensionen zu anderen Comic-Biografien