»Pocahontas« von Patrick Prugne

 

Die raue Kulisse des 17. Jahrhunderts und die schicksalhafte Begegnung zweier Welten – in Patrick Prugnes Werk »Pocahontas« entfaltet sich eine fesselnde Geschichte, die sich um die Legende von Matoaka, besser bekannt als Pocahontas, rankt. Die meisten (mich eingeschlossen) kennen Pocahontas wahrscheinlich durch den gleichnamigen Disney-Zeichentrickfilm. Das schmälerte meine Neugier dennoch in keiner Weise, da ich darauf gespannt war, wie Pocahontas’ Geschichte im Medium Comic umgesetzt wird.

Der Comic beginnt im Jahr 1621, als Lieutenant Pitt und Pamuik, der Häuptling des Stammes Powhatan, sich an ihre erste Begegnung erinnern. Durch geschickte Rückblenden reisen die Erinnerungen zurück ins Jahr 1607, wo die zentralen Figuren, Captain Smith und Pamuiks Schwester Pocahontas, in den Fokus rücken. Der Erzählfluss wird durch Kommentare aus dem Off von Leutenant Pitt und Pamuik verstärkt, die ihre persönlichen Perspektiven und Emotionen einfließen lassen. Darüber hinaus werden nicht nur die historischen Konflikte zwischen den Kolonisten und den First Nations beleuchtet, sondern auch die tiefen menschlichen Emotionen und Beziehungen. Der Fokus auf die Powhatan ermöglicht einen intensiven Einblick in die Kollision von Kulturen und die Schicksale derjenigen, die inmitten dieser Auseinandersetzungen standen.

 

 

Geprägt von ihrer Neugier und Offenheit gegenüber der Welt, zeichnete sich Pocahontas durch einen mutigen Geist aus. Anders als viele in ihrer Gemeinschaft hegte sie keine Angst vor Fremden. Ihr Wunsch, einfach nur zu helfen, spiegelte sich in ihrer Handlungsweise wider. Ungeachtet der Spannungen zwischen den Powhatan und den Kolonisten, wollte Pocahontas Brücken zwischen den beiden Kulturen bauen.

Eine der Gemeinsamkeiten, die Captain John Smith mit Pocahontas hatte, war die Abenteuerlust, die ihn ständig vorantrieb. Smith prägte maßgeblich die frühe Geschichte der englischen Siedlungen. Er spielte eine wichtige Rolle bei der Gründung und Erhaltung von Jamestown, der ersten dauerhaften englischen Kolonie in Nordamerika. Im Comic macht er den Eindruck, als ob er vor nichts und niemandem Angst hätte.

 

 

Das Artwork zeichnet sich durch seine beeindruckende Darstellung von Natur und Tieren aus. Die detaillierten Zeichnungen erfassen die Schönheit der Landschaft, wobei insbesondere die Naturszenen durch ihre realistische und ansprechende Gestaltung hervorstechen. Die Farbpalette ist leicht und angenehm für das Auge. Die Illustrationen transportieren nicht nur die visuelle Pracht der Umgebung, sondern verstärken auch die Atmosphäre und Stimmung der Geschichte.

 

Fazit

Es war sehr spannend zu sehen, wie Pocahontas’ Geschichte in einem Comic umgesetzt wurde. Besonders toll fand ich die Zeichnungen von Landschaften und Tieren. Ich freue mich schon darauf, in anderen Comics von Patrick Prugne zu schmökern.

 

 

 

Bibliografie
Titel: Pocahontas
Szenario: Patrick Prugne
Zeichnungen: Patrick Prugne
Übersetzung: Harald Sachse
Verlag: Splitter
ISBN: 978-3-98721-157-7
Seiten: 96

 

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