»Mythen der Antike: Bellerophon und die Chimäre« von Luc Ferry, Clotilde Bruneau & Fabio Mantovani
»Mythen der Antike: Bellerophon und die Chimäre« von Luc Ferry, Clotilde Bruneau und Fabio Mantovani ist der dreizehnte Band aus der »Mythen der Antike«-Reihe. Wie man am Titel unschwer erkennen kann, geht es um Bellerophon. Dieser wird zunächst zu Unrecht beschuldigt, verfällt aber irgendwann in den Hochmut, was seinen Niedergang nach sich zieht.
Dazwischen passieren aber sehr spannende Sachen, die es verdienen, verfilmt zu werden. Fangen wir aber von vorne an. Bellerophons Geschichte beginnt damit, dass er bei König Proitos und seiner Frau Anteia in Tiryn unterkommt. Irgendwann macht Anteia Bellerophon Avancen, die er aber aus Respekt zu Proitos ablehnt. Anteia sieht sich in ihrem Stolz verletzt und erzählt ihrem Mann, Bellerophon habe sie bedrängt und verlangt seine Bestrafung. An dieser Stelle beginnen Bellerophons Abenteuer. Er wird zu Anteias Vater Iobates nach Lykien geschickt, wo er viele schwierige Aufgaben bekommt, die er erfolgreich meistert. Irgendwann denkt Bellerophon er sei unbesiegbar. Hier kommt Zeus ins Spiel und belehrt ihn eines Besseren.
Apropos Zeus, er scheint immer über alle und alles Bescheid zu wissen. Er ist eine der Figuren, die bis jetzt in jedem Band, den ich aus der »Mythen der Antike«-Reihe gelesen habe, vorgekommen ist. Irgendwie ist es nicht verwunderlich, denn er ist immerhin der König der Götter. Besonders auffallend ist, dass Zeus sofort zur Stelle ist, wenn ihm etwas nicht passt. Am wenigstens mag er es, wenn Menschen sich mit Göttern vergleichen. Dies pflegt er sofort zu bestrafen. Hier lässt er seiner „Kreativität“ freien Lauf. Für diejenigen, die bei ihm in Ungnade fallen, bedeutet das meistens nichts Gutes.
Die unsympathischste Figur in diesem Band war für mich eindeutig König Proitos‘ Ehefrau Anteia. Ohne sie wäre Bellerophons Leben vielleicht etwas friedlicher verlaufen. Andererseits hätte er aber nicht die Abenteuer erlebt, die Anteias Handeln nach sich zogen. So ist Bellerophon auf seiner Reise dem Seher Polyidos und der Göttin Athene begegnet, hat gegen ein feuerspeiendes Ungeheuer, das halb Löwe, halb Ziege ist, gekämpft und hat das geflügelte Pferd Pegasos geritten.
Diese und weitere Erlebnisse hat Fabio Mantovani in seinen kraftvollen Zeichnungen verewigt. Besonders ansehnlich sind dabei die Darstellungen von Bellerophon auf dem Pegasos. Allgemein kam es mir vor, als ob Mantovani ein Fan von close ups bzw. head shots ist, denn in dem Comic sind auffallend viele Panels vorhanden, die nur das Gesicht einer Figur zeigen. Vielleicht wollte der Zeichner so die Gefühle der jeweiligen Figur besser zum Ausdruck bringen. Panels, die die Figuren aus Distanz abbilden, lassen die Mimik jedoch sehr schwer oder gar nicht erkennen, da hier nicht so viel Wert auf Details gelegt wurde. Dies tut der Story aber keinen Abbruch.
Fazit
»Mythen der Antike: Bellerophon und die Chimäre« ist wieder ein toller Band, den es sich zu lesen lohnt. Ich kann nur immer wieder betonen, wie froh ich bin, dass es die »Mythen der Antike«-Reihe gibt und dass ich auf sie aufmerksam geworden bin!
Bibliografische Daten
Titel: Mythen der Antike: Bellerophon und die Chimäre
Originaltitel: Bellérophon et la chimère
Szenario: Luc Ferry, Clotilde Bruneau
Zeichnung: Fabio Mantovani
Übersetzung: Harald Sachse
Verlag: Splitter
ISBN: 978-3-96792-203-5
Seiten: 56
Reihe: Mythen der Antike (Band 13)
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