»Das letzte Einhorn« von Peter S. Beagle
1968 erschien der Fantasy-Roman »Das letzte Einhorn« von Peter S. Beagle. Mittlerweile zählt das Buch zu Meilensteinen der Fantasy-Literatur und erfreut sich großer Beliebtheit auf der ganzen Welt. Hierzulande hat der Panini Verlag eine wunderschöne Relief-Edition der Comic-Adaption veröffentlicht, die mir sofort ins Auge fiel, als ich sie zum ersten Mal gesehen habe.
Im Mittelpunkt steht ein Einhorn, das bis zum Beginn der Handlung unbeschwert in einem magischen Wald lebt. Irgendwann befürchtet das Einhorn, dass es das letzte seiner Art sein könnte und begibt sich auf die Reise nach Artgenossen. Diese Reise wird zu einem riesengroßen Abenteuer für das schöne Fabeltier. Unterstützt wird es vom Zauberer Schmendrick und der Räuberbraut Molly Grue.
„Wie kann etwas, das sterben wird, wahrhaftig sein?“ – Zitat
Obwohl wir vielen Figuren begegnen, sticht keine so sehr hervor, wie das Einhorn. Ich vermute, das liegt daran, dass das Einhorn ein einzigartiges und faszinierendes Wesen ist, neben dem alles andere einfach verblässt. Dabei ist das Einhorn nicht nur äußerlich schön. Es besitzt eine gewisse Melancholie, die die Leserschaft berührt und bis zum Ende nicht mehr loslässt. Im Laufe der Geschichte durchläuft das Einhorn eine Entwicklung, die das magische Wesen greifbarer und lebendiger macht.
Zeichnerisch wird das weiße, leuchtende Einhorn von Renae De Liz elegant und anmutig in Szene gesetzt. Die durchdringenden blauen Augen zogen mich immer wieder in ihren Bann. Insgesamt stellt das Artwork eine gelungene Kombination aus realistischen Elementen und Fantasie dar. Die Illustrationen fangen die Magie der Geschichte ein und tragen dazu bei, die Atmosphäre und Stimmung der Roman-Vorlage visuell zu vermitteln.
In dem Comic wird deutlich, warum die Roman-Vorlage sich großer Beliebtheit erfreut. Liebe, Identitätssuche, Verlust und Träume sind zeitlose Themen, die alle Menschen beschäftigen. Daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern. Das Geniale an »Das letzte Einhorn« ist außerdem, dass es tiefsinnig, märchenhaft und hochemotional ist.
Fazit
Die Comic-Adaption zu »Das letzte Einhorn« von Peter S. Beagle ist eine gute visuelle Ergänzung zur Buchvorlage. Der Comic kann aber auch als Einstieg in die Welt des berühmten literarischen Einhorns dienen, für alle, die den Roman noch nicht gelesen haben.
Bibliografie
Titel: Das letzte Einhorn
Originaltitel: The Last Unicorn
Autoren: Peter B. Gillis, Peter S. Beagle
Zeichnungen: Renae De Liz
Übersetzung: Claudia Fliege
Verlag: Panini
ISBN: 978-3-7416-3126-9
Seiten: 180
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