»Holly« von Stephen King

 

In der düsteren Welt von Stephen Kings »Holly« findet Privatermittlerin Holly Gibney sich plötzlich in einem Strudel aus mysteriösen Vermisstenfällen wieder. Ihr ohnehin schon von Lebenskrisen gebeuteltes Dasein nimmt eine unerwartete Wendung, als ein verzweifelter Anruf sie auf die Spur einer verschwundenen jungen Frau führt. Die Polizei ignoriert das Verschwinden, und Holly sieht sich mit der Herausforderung konfrontiert, der sie sich mit einer unbändigen Entschlossenheit stellt. Doch diesmal offenbart sich ihr ein Abgrund, der weit über das hinausgeht, was bisher an Herausforderungen auf sie zukam. Inmitten einer Reihe ungeklärter Vermisstenfälle taucht Holly in die düstere Vergangenheit eines emeritierten Ernährungswissenschaftlers ein.

Holly dürfte Kings Leserschaft bereits bekannt sein, da sie in einigen Werken des Autors erschienen ist, darunter die »Mr. Mercedes«-Trilogie (bestehend aus »Mr. Mercedes«, »Finderlohn« und »Mind Control«) sowie »Blutige Nachrichten«. Diejenigen, die mit diesen Büchern noch nicht vertraut sind (so wie ich), sollten gewarnt sein: In »Holly« gibt es einige Spoiler zu diesen Geschichten. Mich persönlich hat das nicht gestört. Ganz im Gegenteil: Ich bin noch neugieriger auf diese Bücher geworden und habe fest vor, sie bald zu lesen.

 

»Holly« von Stephen King

Mir ist Holly das erste Mal in »Der Outsider« begegnet, wo sie als Nebenfigur agierte. In dem vorliegenden Roman ist sie jedoch die Hauptfigur, wodurch sich mir ein facettenreicher Einblick zu ihrem Background eröffnete, inklusive ihrer Familie, ihrer Freunde und der Agentur „Finders Keepers“. Holly hat viele Eigenschaften, die ich mag, aber am meisten gefällt mir ihre Herangehensweise an Ermittlungen: Diese ist geprägt von einer tiefen Entschlossenheit und einem unerschütterlichen Willen, die Wahrheit ans Licht zu bringen.

In »Holly« begegnen uns leider keine übernatürlichen Wesen oder Kreaturen. Die schlimmste Bestie, mit der sich die Protagonistin Holly Gibney konfrontiert sieht, ist der Mensch selbst. Die politische Note ist unübersehbar, und es wird schnell klar, dass Stephen King kein Fan von Donald Trump ist. Die Handlung spielt während der Covid-Pandemie und King wird nie müde, uns auf fast jeder Seite daran zu erinnern. Persönlich hat mich diese ständige Erwähnung etwas gestört, doch gleichzeitig verleiht sie dem Buch eine beunruhigende Aktualität. Dennoch hat es King geschafft, die Spannung konstant zu halten (zum Beispiel mithilfe von Zeitsprüngen) und die 640 Seiten haben sich für mich wie 64 Seiten angefühlt. Dies ist ein eindeutiges Indiz dafür, dass das Buch mich sehr gefesselt hat.

Fazit

Trotz der ständigen Erinnerung an die Covid-Pandemie hat mich das Buch in seinen Bann gezogen. Es hat mir Spaß gemacht, mehr über Holly zu erfahren und ich hätte nichts dagegen, wenn Stephen King uns bald mit einem weiteren Buch über oder mit Holly erfreuen würde.

Bibliografie
Titel: Holly
Originaltitel: Holly
Autor: Stephen King
Übersetzung: Bernhard Kleinschmidt
Verlag: Heyne
ISBN: 978-3-453-27433-4
Seiten: 640

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