»Die Spiegelreisende 4: Im Sturm der Echos« von Christelle Dabos
Nach vier Bänden, die insgesamt etwas mehr als zweitausend Seiten umfassen, sind Ophelia & Co. am Ende ihrer Reise angelangt. Christelle Dabos zieht mit »Die Spiegelreisende 4: Im Sturm der Echos« einen Schlussstrich und es ist auch gut so, denn hätte es einen fünften Teil gegeben, wäre mein Vorstellungsvermögen wahrscheinlich explodiert. Dazu später mehr, denn zuerst möchte ich das gelungene Cover würdigen. Darauf ist wieder eine Arche zu sehen, was mich maßlos begeistert, denn ich finde, dass dieses Motiv am besten passt. Auch die rote Farbe ist mehr als angebracht, da ihr in diesem Teil eine Bedeutung zukommt. Ich bin mir aber nicht sicher, ob dies wirklich so gewollt war oder eher ein Zufall ist.
In Anbetracht dessen, dass die Veröffentlichung des dritten Bandes mittlerweile mindestens ein halbes Jahr zurückliegt, gibt es zu Beginn des Buches eine kurze, aber dennoch hilfreiche Zusammenfassung über wichtige Geschehnisse, die man sich in Erinnerung rufen sollte, um mit der Reihe fortfahren zu können. Darüber hinaus gibt es Beschreibungen der wichtigen Figuren, was ebenfalls nicht verkehrt ist. Jedes Kapitel verfügt über eine Überschrift.
Die Geschichte geht auf der Arche Babel weiter und knüpft unmittelbar an seinen Vorgänger an. Dabei spielt ein großer Teil der Handlung in dem sogenannten ‚Beobachtungsinstitut für Abweichungen‘ ab. Dort muss sich Ophelia verschiedenen Herausforderungen stellen, die noch schlimmer zu sein scheinen, als alles, was sie bisher durchmachen musste. Doch unsere Protagonistin bleibt stark und lässt sich nicht unterkriegen. Thorn kommt ebenfalls oft zum Vorschein, was mich freute, da ich gern noch mehr über ihn erfahren hätte.
„Denn Krieg ist, wenn man aufhört, sich zu verstehen.“ – Seite 334, »Die Spiegelreisende 4: Im Sturm der Echos« von Christelle Dabos
Genau wie in den vorigen Teilen auch, haben Ophelia und Thron keine ruhige Minute, die sie miteinander verbringen können, ohne, dass etwas passiert. Und dieses Mal passiert sogar so einiges. Vieles davon hat mich verwirrt und ich wusste manchmal nicht, um was es überhaupt geht. Das Problem ist, dass das große Rätsel um „Gott“ und den „Anderen“ zusätzlich verkompliziert wurde, indem weitere komplexe Sachverhalte hinzukamen. Anstatt es im letzten Band ein bisschen ruhiger angehen zu lassen, hat die Autorin das Ganze unnötig kompliziert gemacht.
Es gibt sowohl neue als auch alte Figuren. Wobei ich finde, dass viele von den bereits bekannten Charakteren vernachlässigt wurden. Zum Teil kann ich es nachvollziehen, da nach vier Bänden die Anzahl der Figuren enorm zugenommen hat und es irgendwann einfach unmöglich ist, alle „unterzubringen“. Schade fand ich nur, dass man nicht erfährt, wie es für manche von ihnen am Ende ausgegangen ist. Zusammenfassend muss ich jedoch gestehen, dass »Die Spiegelreisende – Im Sturm der Echos« auch so abgedreht genug war, ohne dass zusätzlich auf das Schicksal jeder einzelnen Figur eingegangen werden musste. Dabos hat sich wirklich Mühe gegeben, die Geschichte undurchschaubar zu gestalten.
Fazit
Also, was soll ich sagen. Irgendwie habe ich mir den Abschluss der Reihe anders vorgestellt. Ich weiß zwar nicht wie genau, aber der vierte Band hat mich unzufrieden zurückgelassen. Meiner Meinung nach ist »Die Spiegelreisende 4: Im Sturm der Echos« der schwächste Band der Reihe. Dennoch empfehle ich sie weiter und ich kann es mir vorstellen, sie zu rereaden.
Bibliografische Daten
Titel: Die Spiegelreisende 4: Im Sturm der Echos
Originaltitel: La Passe-miroir
Autorin: Christelle Dabos
Verlag: Insel
ISBN: 978-3-458-17858-3
Seiten: 613
Reihe: Die Spiegelreisende
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