»God of War« von Chris Roberson & Tony Parker

Bisher kannte ich »God of War« nur durch die gleichnamigen PlayStation-Spiele. Jetzt kann der Gott des Krieges in einem weiteren Medium bestaunt werden, nämlich in dem Comic von Chris Roberson und Tony Parker. Irgendwie ist es auch nicht verwunderlich, wenn man bedenkt, wie erfolgreich die Spiele sind. Es ist wahrscheinlich auch nur eine Frage der Zeit, bis Kratos es auch auf die Leinwand schafft. Mich würde es jedenfalls freuen.

Aber kommen wir zurück zu dem Comic. Auf dem Cover ist bereits zu sehen, worum es in der Geschichte hauptsächlich geht. In der Mitte befinden sich Kratos und sein Sohn Atreus, die von ziemlich böse aussehenden Typen und Bären umgeben sind. Hierbei handelt sich um die sogenannten Berserker, die Anbeter eines Bärengottes. Aufgrund von einigen unüberbrückbaren Differenzen liegen diese mit Kratos im Clinch.

Klugheit verlangt Vorsicht, nicht Angriff.“ – Seite 81, »God of War« von Chris Roberson und Tony Parker

Eigentlich hat Kratos genug mit sich selbst zu tun, ohne dass ihm ein mystischer Bären-Kult auf den Fersen ist. Der Spartaner versucht seinen Zorn zu beherrschen, was ihn manchmal noch wütender macht. Hinzu kommt die angespannte Beziehung zu seinem Sohn. Kratos ist der Meinung, Atreus sei nicht genug auf das harte Leben vorbereitet, weshalb er sehr streng zu dem Jungen ist. Aber eigentlich ist das Verhalten des Krieges nur auf seine Fürsorge zurückzuführen. Kratos will seinen Sohn bestmöglich auf die Welt vorbereiten, auch wenn er dabei manchmal kaltherzig und befehlshaberisch wirkt.

Kratos‘ Ehefrau Fay hat einen sehr kurzen Auftritt, ansonsten glänzt sie durch Abwesenheit, was ich ein bisschen schade fand. Aber »God of War« ist ja auch kein Comic, in dem es um die Familienidylle geht, sondern es geht um den zornigen Kratos, der es mit den tollwütigen Berserkern aufnimmt. Diese Action wird zusätzlich durch Trolle, Wölfe und eine unheimlich aussehende Seherin abgerundet, wodurch es in dem Comic nie langweilig wird.

Obwohl Kratos der griechischen Mythologie entstammt, ist er dieses Mal im Norden unterwegs, was schnell klar wird, sobald man die Panels mit schneebedeckten Landschaften erblickt. Von den Zeichnungen her würde ich behaupten, dass Tony Parker sich mehr auf die Figuren als auf die Hintergründe konzertiert hat. Wobei ich Kratos nochmal hervorheben würde, da man ihn in vielen unterschiedlichen Posen sieht. Seine Mimik und Gestik sind so ausdrucksstark, dass man seine Wut förmlich spürt. Besonders in den Kampfszenen konnte ich das Vorbeisausen von Kratos‘ Fäusten beinahe hören 😀

Bei der Farbgestaltung hat sich Dan Jackson eher an die dunklen Farben gehalten. Anders würde es aber auch nicht funktionieren, da der Comic düster und erbarmungslos ist. Ich wüsste nicht, wie man die ganze Brutalität und Gewalt sonst darstellen könnte. In dem Comic werden nämlich einige Kämpfe ausgetragen, in denen viel Blut fließt. Richtig cool fand ich die Idee mit der germanischen Runenreihe. Um was es sich dabei genau handelt, werde ich aber nicht verraten, denn das könnt ihr gern selbst herausfinden 😉

Fazit

Ich freue mich, dass Kratos den Weg in die Comics gefunden hat. »God of War« von Chris Roberson und Tony Parker ist eine nette Ergänzung zu den Spielen und dürfte für die Fans sehr interessant sein.

Bibliografische Daten
Titel: God of War
Text: Chris Roberson
Zeichnungen: Tony Parker
Farben: Dan Jackson
Übersetzung: Frank Neubauer
Verlag: Cross Cult
ISBN: 978-3-96658-499-9
Seiten: 112

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