»Greenlights« von Matthew McConaughey
Filme mit Matthew McConaughey schaue ich bereits seit Jahren. Meine Bekanntschaft mit ihnen liegt deshalb schon lange zurück. Ich kann mich noch sogar an die zahlreichen romantischen Komödien erinnern, die früher im Fernsehen liefen. Seitdem ist einige Zeit vergangen und McConaugheys schauspielerische Karriere hat sich sehr verändert. »Dallas Buyers Club« (2013), »The Wolf of Wall Street« (2013) und »Interstellar« (2014) sind nur ein Bruchteil der Filme, in denen er sein schauspielerisches Talent unter Beweis stellt. Nun kann sich der Oscar-Preisträger aber auch Autor nennen, denn vor kurzem veröffentlichte er seine Autobiographie mit dem Titel »Greenlights«. In dem Buch blickt McConaughey auf sein Leben zurück und offenbart der Leserschaft ein Stückchen von sich selbst. Ich wollte mir das Buch nicht entgehen lassen, da ich den Hollywood-Schauspieler schon immer sympathisch fand und gerne mehr über ihn erfahren wollte.
„Die einzige Zielsetzung lautet, das einmalige Ziel zu verfolgen und dabei nur ans Ankommen zu denken.“ – »Greenlights« von Matthew McConaughey
»Greenlights« besteht aus acht Teilen. In jedem Teil spricht McConaughey über bedeutsame Lebensabschnitte, die eine Wirkung auf ihn hatten, weil sie sehr prägend waren oder ihn irgendwie verändert haben. Einige Momente bezeichnet er dabei als „greenlights“. Dies sind Momente, die ihn im Leben weitergebracht haben. Es sind Momente, in denen er Erfolg verspürte und das Gefühl hatte, eine grüne Welle zu reiten. Doch auch wenn McConaughey ein erfolgreicher Hollywood-Schauspieler ist, ist er ein Mensch, wie alle anderen. Deshalb berichtet er nicht nur von seinen Erfolgsmomenten. Er erzählt auch von Niederlagen und Phasen, die ihn aus der Bahn geworfen haben und was er aus ihnen gelernt hat.
Bei seiner Erzählung geht McConaughey chronologisch vor. Er spricht über seine Kindheit, Familie, Schulzeit und wie er zur Schauspielerei kam. Besonders interessant fand ich McConaugheys Berichte über das Reisen und wie es zu seiner Weiterentwicklung beigetragen hat. »Greenlights« ist jedoch mehr als eine Ansammlung schöner Erinnerungen an das Leben, denn der Schauspieler erwähnt auch die unschönen Ereignisse, die mir manchmal die Sprache verschlagen haben. Der leichte und lockere Erzählstil gab mir das Gefühl, als ob McConaughey mir seine Geschichten persönlich erzählen würde. Ich finde, dies ist ein Beweis dafür, dass er ein Händchen für das Geschichtenerzählen hat.
Die Gestaltung des Buches ist ein weiterer Punkt, den ich als gelungen empfand. Wenig überraschend, aber dafür umso genialer ist die Tatsache, dass Grün die einzige Farbe ist, die in »Greenlights« vorkommt, der Rest ist in Schwarzweiß. Grün beschert einigen Stellen nicht nur Farbakzente, sondern sorgt dafür, dass man gleichzeitig an den Buchtitel erinnert wird. Die Fotos verleihen dem Erzählten mehr Aussagekraft. Bei einigen Fotos hätte es sich sogar gelohnt, sie in Farbe abzudrucken, da sie wirklich interessante Aufnahmen zeigen (Beispiel: Matthew McConaughey auf einem Kamel in der Wüste). Insgesamt erinnert die Aufmachung an ein Notizbuch, vor allem die Zettel, die so aussehen, als ob sie mit Klebeband befestigt wurden. Der Inhalt dieser „Zettel“ sind Sprüche und Gedichte von McConaughey. Verschiedene Schriftarten und Fußnoten sorgen für noch mehr Abwechslung und machen die Gestaltung noch interessanter als sie sowieso schon ist.
Fazit
»Greenlights« ist nicht nur die Autobiographie von Matthew McConaughey, sondern liefert selbst genug filmreifes Material. Ich kann das Buch wärmstens empfehlen, da es mich dazu inspirierte, über meine eigene greenlights nachzudenken.
Bibliografische Daten
Titel: Greenlights – oder die Kunst, bergab zu rennen
Originaltitel: greenlights
Autor: Matthew McConaughey
Übersetzung: Stephan Kleiner
Verlag: Ullstein
ISBN: 9783550201707
Seiten: 304
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